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-Der Antichrist. Fluch auf das Christenthum.
-9.
-Diesem Theologen-Instinkte mache ich den Krieg: ich fand seine Spur
-überall. Wer Theologen-Blut im Leibe hat, steht von vornherein zu
-allen Dingen schief und unehrlich. Das Pathos, das sich daraus
-entwickelt, heißt sich Glaube: das Auge Ein-für-alle Mal vor sich
-schliessen, um nicht am Aspekt unheilbarer Falschheit zu leiden. Man
-macht bei sich eine Moral, eine Tugend, eine Heiligkeit aus dieser
-fehlerhaften Optik zu allen Dingen, man knüpft das gute Gewissen an
-das Falsch-sehen, - man fordert, daß keine andre Art Optik mehr Werth
-haben dürfe, nachdem man die eigne mit den Namen "Gott" "Erlösung"
-"Ewigkeit" sakrosankt gemacht hat. Ich grub den Theologen-Instinkt
-noch überall aus: er ist die verbreitetste, die eigentlich
-unterirdische Form der Falschheit, die es auf Erden giebt. Was ein
-Theologe als wahr empfindet, das muß falsch sein: man hat daran
-beinahe ein Kriterium der Wahrheit. Es ist sein unterster
-Selbsterhaltungs-Instinkt, der verbietet, daß die Realität in irgend
-einem Punkte zu Ehren oder auch nur zu Worte käme. So weit der
-Theologen-Einfluss reicht, ist das Werth-Urtheil auf den Kopf
-gestellt, sind die Begriffe "wahr" und "falsch" nothwendig umgekehrt:
-was dem Leben am schädlichsten ist, das heißt hier "wahr", was es
-hebt, steigert, bejaht, rechtfertigt und triumphiren macht, das heißt
-"falsch" ... Kommt es vor, daß Theologen durch das "Gewissen" der
-Fürsten (oder der Völker -) hindurch nach der Macht die Hand
-ausstrecken, zweifeln wir nicht, was jedes Mal im Grunde sich begiebt:
-der Wille zum Ende, der nihilistische Wille will zur Macht ...
- -- Friedrich Wilhelm Nietzsche
+Ein Baum der fällt macht mehr Lärm als ein Wald der wächst.
Today is Boomtime, the 17th day of Chaos in the YOLD 3187